Der dokumentierte lebenslange Lernprozess (Aufgabe 2)

Wenn man sich vorstellt, dass es eine dokumentierte Form seines lebenslangen Lernprozesses gibt, ist dies beim ersten Betrachten sehr interessant, aber auch sehr erschreckend. Sobald man es sich versucht vorzustellen, wie so eine Form aussehen könnte, stößt man schnell auf Fragen, welche nicht einfach zu beantworten sind.

Effektives Filtern von Daten

Angenommen so ein Dokument würde existieren, dann würde es vermutlich einen beachtlichen Umfang besitzen. Dann stellt sich die erste Frage: Wie komm ich effektiv an Informationen heran? Mein Vater sagte einmal auf die Frage, warum er keine Videokamera besitzt:

 „Wenn du dein halbes Leben auf ein Video aufnimmst, reicht deine restliche Zeit gerade so aus, dieses Video einmal anzuschauen.“

Dieser Satz hat sich bei mir bis heute eingeprägt und er verdeutlicht, dass niemanden so ein Dokument von Nutzen ist, wenn man es nicht effektiv durchsuchen kann.

Um dies zu erreichen, braucht dieses Dokument eine Struktur. Damit stehen wir auch schon vor einem der Hauptprobleme, der heutigen Unternehmen die sich das Sammeln von Daten zu ihrem Ziel gemacht haben. Im letztem Themenblock, wurde an vielen Beispielen gezeigt, dass selbst Google noch Probleme hat, aus Ihren Daten eine vernünftige Struktur zu erstellen, um diese auszuwerten.

Hier ist ein Ansatz wie so eine generelle Struktur in der obersten Hierarchie aussehen könnte:

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Schon an diesem minimalistischen Beispiel kann man zu Problemen der Einordnung kommen. Es gibt bestimmt viele Gebiete, welche sich in der Kategorie überschneiden. Deswegen ist ein loses Tagsystem eventuell eine bessere Wahl. Manche werden sich vielleicht die Frage stellen, warum ich überhaupt so eine generelle Hierarchie erstellt habe, und warum ich nicht einfach nur meine „Lernprozesse“ nach Themen kategorisiert habe. Diese Grundstruktur dient vor allem der Zugriffssteuerung, nicht jeder sollte alles sehen.

Wer sollte das überhaupt sehen? Es wäre schon praktisch für Arbeitgeber, über Lernprozesse der potenziellen Arbeitnehmer bescheid zu wissen. Man könnte sich einen Überblick verschaffen, in welchen Bereichen sich die Person weitergebildet hat oder welche vergleichbaren Aufgaben er schon bewältigen musste. Dann würde mein E-Portfolio als erweiterter Lebenslauf dienen. Falls es eine feste Struktur gibt, wäre diese sogar einfach mit anderen Personen zu vergleichen. Aber mein zukünftiger Arbeitergeber muss nicht unbedingt wissen, dass ich mich privat in der Zubereitung von Cocktails weitergebildet habe. Natürlich wäre es auch für andere Personen schön, sich mit mir auseinanderzusetzen, wenn wir uns dieselben Lernthemen teilen. Also sollte es auch so etwas wie einen öffentlichen Zugang zu von mir freigegeben Teilen des Profils geben.

Der Gedanke eines E-Portfolios klingt verlockend und sehr praktisch. Ich kann mich effektiv weiterbilden und meinen Lernprozess beobachten und verbessern. Mir eventuell Hilfe von Leuten aus den gleichen Themengebieten holen bzw. mit diesen über ein bestimmtes Thema diskutieren.

Ich sehe da nur ein Problem, warum es dieses System nicht geben wird. Wo soll das alles gespeichert werden? Wer soll die ganzen Daten strukturieren oder in eine einheitliche Form bringen? Wenn wir über die technischen Probleme hinwegsehen, bleibt da immer noch die offene Frage über die Privatsphäre. Wenn dies alles von einem Unternehmen gesteuert wird, wird dieses sicherlich versuchen aus den Daten, Geld zu machen. Also bleibt nur eine Art dezentrale Lösung, wo die Daten verteilt auf z.B. einzelnen Blogs liegen. Mit dieser Lösung ist allerdings das strukturieren der Daten und damit das effektive durchsuchen sehr schwer.

Was weiß das Internet über mich? (Aufgabe 6)

Ich wollte es immer vermeiden, dass irgendwelche Firmen, zu viele Daten über mich haben. Facebook und Co bin ich immer aus dem Weg gegangen und habe mich da nur angemeldet, um mit ein paar Freunden aus Amerika in Kontakt zu bleiben. Leider hat es google geschafft, mit ihrem enormen Angebot von kostenlosen Tools, mich zu überzeugen meine Daten anzugeben. Google weiß theoretisch alles über mich. Meine ganzen E-Mails laufen über Googlemail, meine Termine stehen im Googlekalender, alle möglichen geschäftlichen und privaten Dateien sind auf Googledrive. Ich surfe mit Google Chrome und verwende ein Googletelefon (welches z. B. weiß, wo ich arbeite). Google+ benutze ich nur gelegentlich, um mit meinen Kollegen einen interessanten Artikel zu teilen. Ich bin sehr gespannt, was die Analyse ergibt.

Zunächst einmal habe ich mich seit Langem wieder in Facebook eingeloggt. Wie zu erwarten gibt es da nicht viel zu sehen, außer das ich 10 neue Freundesanfragen habe, die ich erschreckender Weiße alle kenne und aus Deutschland sind (darunter mein Chef). Also hab ich mich lieber schnell wieder ausgeloggt und WolframAlpha die Analyse überlassen. Als statische Angaben ist nur mein Geburtstag und Name hinterlegt, ich habe 10 Freunde, welche zu 90% aus Texas kommen. Bei den Freundeinformationen kommt lediglich die Nachricht „no friend information available“.

Viel interessanter ist natürlich was Google über mich weiß bzw. den kleinen Anteil, den sie mir bereitstellen. Als Daten wird angegeben: mein Name, ein Pseudonym, meine Handynummer und 2 E-Mail-Adressen. Durch Google+ wird auch mein Geschlecht und Alter richtig „geschätzt“ und durch mein Internetverhalten meine Sprache. Die Interessen sind dagegen eher schlecht geschätzt: ganz oben wird American Football angegeben, wobei ich mir erst ein Football spiel angesehen habe. Einige Angaben treffen ganz gut wie „Computer und Elektronik“ bzw. „Dokumentationen und Sachfilme im TV“. Viele Interessen sind sehr schwammig formuliert wie „Eltern“, „Spiele“ und „Online-Videos“. Da sollte mich Google eigentlich besser kennen. Im Dashboard von Google werden die ganzen Dienste aufgelistet. Mein Konto ist mit ganzen 15 Apps und Websites verbunden. Ich habe 16 Google Analytics Profile, wobei da Profile von meinem alten Arbeitgeber drin sind, welcher mir eigentlich den Zugang verwehren sollte. Meine Handys werden aufgelistet und Chrome zeigt mir an, dass 245 Lesezeichen gespeichert sind und fertig zum Synchronisieren. Ich habe auch einen Drucker in „Cloud Print“, was auch immer das zu bedeuten hat. Gmail hat 5512 Konversationen aufgezeichnet aus Googlemail und Googletalk. Natürlich hat Google fein säuberlich all meine Kontakte, Videos und Bilder vom Handy kopiert. Was ich noch interessant fand, wahren meine 725 Suchanfragen in den letzten 20 Tagen.

Bleibt eigentlich nur noch der Bewerbungstest, also schnell meinen Namen in Google eingegeben. Anscheinend gibt es einen berühmten Architekten mit selben Namen, der anscheinend ähnliche Probleme hatte, denn seine komplette Stasi Akte ist im Internet zugänglich.

Es ist schon erschreckend, wie viel Google über mich weiß, erschreckend fand ich vor allem, dass meine Fotos von meinem Handy automatisch ins Internet kopiert wurden, ohne das ich dies wusste. Am gefährlichsten finde ich eigentlich die Speicherung all meiner Suchanfragen, daraus kann man so ziemlich alles ableiten was man über mich wissen will. Was beruhigend ist, dass nicht jeder an diese Daten herankommt und das die automatische Auswertung noch eher schlecht die Interessen und Daten schätzen kann.

Sicherheit vs Freiheit (Aufgabe 2)

Überwachung von Menschen ist eigentlich schon ein alter Hut. Schon in alten Krimis sieht man, wie sich die Polizei bei Erpressungen in dem Haus des Opfers breitmacht und wartet, bis der Täter das angezapfte Telefon anruft. Die ganze Technik wird meistens umständlich in das Haus gebracht und die abgehörte Person ist anwesend und absolut damit einverstanden. Heute benutzt man hauptsächlich das Internet für den Datenaustausch, damit entstehen 2 Probleme:

  1. Das Internet vergisst nie
  2. Daten werden zentral gesammelt

Statt Daten von einer bestimmten Person abzuhören, kann man ja gleich von allen die Daten sammeln und auswerten. Verschiedene soziale Netzwerke wie Facebook und Google+ bieten ein riesiges Netzwerk aus Personen und deren Beziehungen. Jeder dieser Firmen hat ein sehr hohes Machtpotenzial um diese Daten zu nutzen. Wenn ich nun alle Daten sammeln will, muss ich mich nur noch mit den Firmen wie Microsoft, Google und Facebook Verträge abschließen und dem gläsernem Mensch steht theoretisch nichts mehr im Wege.

Wie kann unsere Gesellschaft einen sinnvollen Spagat zwischen Sicherheit und Freiheit im Netz machen. Ich denke man, muss dieses Thema von zwei Seiten betrachten. Die Menschen über das Internet aufklären und für Politik bzw. Firmen gewisse Benimmregeln aufstellen. Der Bürger sollte sich absolut bewusst sein, was er im Internet tut und welche Auswirkungen dies haben kann. Meiner Meinung haben Androhungen zu einem Amoklauf auch im Internet nichts zu suchen. Dafür sollte man schon Kinder die ihre ersten Schritte im Internet hat sensibilisieren. Man sollte gerade für private Tätigkeiten ein Pseudonym verwenden und nicht wie einige Politiker fordern, diese abschaffen. Anonymität ist ein Grundprinzip des Internets und würde man dies verbieten, würde man nur den „guten“ Internetbenutzern die Privatsphäre nehmen, denn für die „Bösen“ gibt es immer Möglichkeiten sich zu verstecken. Genau wie bei einer Hausdurchsuchung, wird es dem Staat vermutlich immer möglich sein, eine Onlinedurchsuchung durchzuführen. Allerdings sollte wie bei der Hausdurchsuchung mindestens eine richterliche Anordnung vorliegen. Der Staat sollte allerdings nicht in der Lage sein, Sicherheitslücken in einer Software auszunutzen, um an Daten zu kommen und Firmen daran hindern, die Sicherheitslücken zu schließen. Dies würde Anderen die Möglichkeit geben, an die Daten zu kommen (technische Hürden sind für mich kein Argument). Nicht nur der Staat, sondern auch die Firmen wie Facebook sollten gewisse Regeln befolgen. Klare Nutzungsbedingungen sollten dem Benutzer einer Software einen Überblick geben geben was mit seinen Daten geschieht.

 

tl;dr Benutzer sollten wissen, was sie im Internet tun und welche Spuren sie hinterlassen und Firmen/Staaten sollten gewisse Regeln befolgen müssen.

Lernen 2.5

Das Internet schreitet immer weiter fort der letzte große Schritt hat den Begriff Web 2.0 geprägt. Auch wenn es sich eigentlich nur ein „buzzword“ handelt, gibt es verschiedene Definitionen und Erklärungen was dieses Web 2.0 ausmacht. Viele neue Technologien (Ajax, html5, css3, …) wurden in den Jahren entwickelt, die das web um vieles dynamischer erscheinen lässt. Es ist nicht mehr dast statische laden eines Dokumentes, sondern viel mehr eine Interaktion mit der Webseite. Diese Interaktion beschränkt sich natürlich nicht nur auf die Webseite an sich, sondern kann auch mehrere Benutzer miteinader verbinden. Was mit Kommentar-Funktionen angefangen hat, wurde bald zu sozialen netzwerken und vernetzten blogs. Wissensaustausch war noch nie so einfach und schnell.

An dem nächsten Schritt, allgemein bekannt als Web 3.0 (bzw. „Internet der Dinge“), wird schon fleißig getüftelt. Das ziel ist es alles mit allem zu verknüpfen und zwar auf eine art das selbst Machinen (wie Telefon und Computer) diese Dinge verstehen können. Ich brauch meine Daten nirgends mehr eingeben, sondern muss nur bestätigen das ich die Daten übermitteln möchte (hoffentlich). Termine können direkt mit einer Webseite gemacht werden (z.b. für einen Zahnarzt) da mein Kalender weiß wann und wo ich verfügbar bin. Ein Traum für jeden Marketing-Analysten, aber dies ist ein anderes Thema.

Ok, aber was hat dies nun mit lernen zu tun ?

Die Zeiten der klassischen „Vorlesungen“ sind glücklicherweiße vorbei und genau wie im Web erfährt das lernen und lehren einen Wandel von der statischen präsentation, zu einer mehr interaktiven Form bis hin zur kompletten Vernetzung.

Meine persönlichen Erfahrungen mit lernen.

Beim vorbereiten auf eine Prüfung bin ich lieber ein Eigenbrötler, ich zieh mich mit einem haufen Papier auf meine Couch zurück und möchte unter keinen Umständen gestört werden. Außenstehende bezeichnen meinen „Arbeitsplatz“ gerne als Müllhalde. In den letzten Jahren bin ich ein riesen Fan von Klebezetteln geworden. Man schreibt einfach jede information auf einen kleinen Zettel und verbindet diese dann, damit kann man sein Wissen bzw. seine Informationen gut strukturieren, erweitern, querverbinden und zur not austauschen bzw. revidieren. Ich wünschte ich hätte ein Foto vom letzten Semester, da aus den Klebezetteln meist ein schönes Gebilde entsteht ;). Das einzigste Problem mit dieser Methode ist die Wiederverwendbarkeit. Deswegen verwende ich auch oft online tools zum erstellen von semantischen Netzwerken wie z.b. spiderscribe.net

Das Ergebnis sieht dan meistens irgendwie so aus:
spider

Auf meinen Laptop kann ich also auf gar keinen Fall verzichten beim lernen.

Leider hat mich gerade mein Duden Korrektor (ein weiteres Tool auf welches ich nicht verzichten kann) im Stich gelassen, ich hoffe das ist kein schlechtes Zeichen.

[update 14.11 – 19:38]
Was ich eigentlich noch sagen wollte ist, dass Lernen durchaus sehr anschaulich sein kann wie dieses kleine Video zeigt. Ich meine was ist anschaulicher als ein kleiner Film der das trockene Thema Finanzsystem mithilfe einer Alieninvasion erklärt.

Viel spaß

Test

Nachdem ich schon ein paar Blogs für andere installiert und eingerichtet, kommt hier mein erster Blogeintrag. Nachdem ich mich für allmöglichen socialmedia Kanäle angemelded habe, kommt schon mal eine flut von mails. Vor allem Facebook hält es für nötig mich jeden tag daran zu erinnern das ich mehr Freunde habe als ich denke. Zum Glück kann man das alles abbestellen.